Interview mit unserem Bachelorand
Welche Vorteile gibt es die Bachelorarbeit im Rahmen einer Werkstudententätigkeit zu schreiben und welche Herausforderungen können einem hierbei...
Was sind die Beweggründe für einen Berufseinstieg bei einem Start-Up, welches überwiegend ökologisch orientierte Ziele verfolgt?
Für viele Studierende bzw. Absolvierende bieten Start-Ups eine gute Möglichkeit Berufserfahrungen in einem kleinen und dynamischen Umfeld zu sammeln. Mit ihrem Fokus auf Innovation und einer häufig umweltfreundlichen und sozialen Ausrichtung, sind Start-Ups bei vielen als Arbeitgeber sehr beliebt.
Auch die beiden Studienabsolventinnen Angelina W. und Julia M. haben sich für eine Tätigkeit in einem Start-Up entschieden. In beiden Unternehmen wird sehr auf ökologische Nachhaltigkeit, nicht nur bei den Produkten, sondern auch im Arbeitsumfeld geachtet. Die Vision beider Start-Ups ist die Schaffung einer nachhaltigen, zukunftsorientierten Mobilität. Um einen besseren Eindruck von der Arbeitsweise in einem nachhaltig orientierten Start-Up zu erhalten, sowie deren Mission und Ausrichtung besser zu verstehen, wurden die Absolventinnen im Rahmen eines Interviews befragt.
Angelina: Hallo, vielen Dank für die Einladung. Ich bin Angelina und habe kürzlich mein Bachelor-Studium in International Management in Augsburg abgeschlossen. Seit Ende des letzten Jahres arbeite ich bei dem Start-Up Hopper Mobility, welches ein Hybrid aus Fahrrad und Auto entwickelt hat, um den momentanen Verkehrs-und Klimaprobleme entgegenzuwirken. Dort habe ich zuletzt auch meine Bachelorarbeit über Markenmanagement bei Start-Ups geschrieben.
Julia: Guten Tag, auch meinerseits vielen Dank für die Einladung. Mein Name ist Julia und ich bin seit einigen Monaten bei der CHARGE-V GmbH tätig. Während meines Studiums habe ich bei diesem Start-Up als Werkstudentin bereits einige Berufserfahrung sammeln dürfen und konnte direkt nach Beendigung meines BWL-Studiums als Festangestellte durchstarten.
Wo und wie bist du mit dem Thema Nachhaltigkeit zum ersten Mal in Kontakt gekommen?
Angelina: So richtig präsent wurde das Thema Nachhaltigkeit bei mir während einer Reise durch Asien vor vier Jahren, als ich sah wie viel Müll, insbesondere Plastik, dort im Meer herumtreibt und wie gravierend die Auswirkungen unserer Wegwerfgesellschaft auf Menschen und Umwelt sind. Daher versuche ich so weit wie möglich auf Plastik zu verzichten, Dinge möglichst oft wieder zu verwenden und generell auf mein Konsumverhalten zu achten. Bei dem Start-Up Hopper Mobility habe ich gemerkt, dass der Wille da ist, eine positive Veränderung in einem der für eine ökologisch nachhaltige Zukunft entscheidendsten Bereichen zu bewirken: nämlich der Mobilität.
Julia: Da mir schon in jungen Jahren die Umwelt und die Schaffung einer besseren Zukunft sehr wichtig waren, habe ich bereits vor einiger Zeit mein Ess- und Konsumverhalten umgestellt. Zudem habe ich in meiner gesamten Schullaufbahn an diversen Nachhaltigkeits-Projekten mitgearbeitet, um dadurch die Verringerung des ökologischen Fußabdruckes voranzutreiben. Während meines Studiums konzentrierte ich mich überwiegend auf meine beruflichen Perspektiven. Als ich von dem Start-Up CHARGE-V erfahren habe, war ich positiv überrascht, dass neben den ökonomischen auch die ökologischen Ziele in dem Unternehmensleitbild fest verankert sind. Dies stellte für mich eine Chance dar nicht nur privat, sondern auch beruflich meinen Beitrag zu einer besseren Zukunft leisten zu können.
Was macht das Start-Up bei dem du arbeitest?
Angelina: Hopper Mobility ist ein Start-Up aus Augsburg, welches sich auf den Bereich der urbanen Mobilität konzentriert und ein umweltfreundliches, praktisches Fortbewegungsmittel entwickelt, den Hopper. Der Hopper ist ein dreirädriges überdachtes Pedelec (E-Bike), mit Rückbank, Kofferraum und Wetterschutz, welches die Benutzung der Radwege erlaubt, dabei wendig und komfortabel ist. Der Hopper ist daher ein Fahrrad mit hoher Flexibilität und Agilität in Verbindung mit dem Komfort eines Autos. Unsere Vision ist es, damit einen Teil zu einer nachhaltigen zukünftigen Mobilität im urbanen Raum beizutragen, indem wir ein Fahrzeug bereitstellen, welches das Alltagsauto der Stadt ersetzen kann.
Julia: Die CHARGE-V GmbH ist ein im Jahr 2019 gegründetes Münchener Start-Up und gehört zur Unternehmensgruppe der VISPIRON GmbH. CHARGE-V ist ein Schnell-Ladesäulenhersteller und bietet für den Innen- und Außenbereich geeignete Ladesysteme, die durch die Vernetzung von Elektromobilität und Energiewirtschaft nachhaltige Geschäftsmodelle ermöglichen. Diese Systeme bestehen i. d. R. aus einer Power Unit und bis zu 3 weiteren Terminals, welche jeweils mit einem DC Schnell-Ladepunkt (bis zu 160 kW) und einem AC Ladepunkt (bis zu 22 kW) ausgestattet sind. Die Produkte sind mit ihrer zukunftsorientierten Technologie eine nachhaltige Lösung im Bereich Mobilität für Solarparkbetreiber, Unternehmen mit e-Fuhrpark, Tankstellen, Stadtwerke, Geschäfte und viele weitere.
Was sind die USP’s des Unternehmens? Was macht das Start-up einzigartig?
Angelina: Das Einzigartige am Hopper ist, dass die äußeren Aspekte des Hoppers wirklich sehr auf die eines Autos hinweisen: eine Karosserie umgibt das Fahrzeug fast vollständig und schützt die Insassen dadurch vor äußeren Einflüssen. Auch im Innenraum sind Sitzposition, Lenkrad und Sitz stark auf das komfortable Fahrerlebnis eines Autos ausgerichtet. 220l Platz für Cargo, oder die Transportmöglichkeit für zwei Kinder oder eine erwachsene Person ermöglichen eine hohe Anpassung an den Alltag und auf die Bedürfnisse der Nutzenden. Im Gegensatz zum Auto kann unser Hopper aber nicht nur auf Straßen, sondern ebenso auf Fahrradwegen fahren, denn er ist auf 25 km/h gedrosselt und nicht größer als ein Lastenrad. Auch die Parkplatzsuche gestaltet sich mit dem Hopper um einiges einfacher: vier Hopper passen auf einen Autoparkplatz. Ein großartiger Effekt daraus ist der geringere Flächenverbrauch, wodurch wieder mehr Platz in der Stadt für Grünflächen und Erholung sowie des Zusammenseins geschaffen werden kann. Für mich persönlich ist Hopper Mobility zusätzlich durch das tolle Team außergewöhnlich, welches dahintersteht. Gemeinsam wurde durch Motivation und Zusammenhalt ein solches Produkt entwickelt, wortwörtlich aus einer kleinen Garage heraus.
Julia: CHARGE-V bietet seinen Kunden ein komplettes Ladesystem, welches zum jetzigen Stand alle Anforderungen aktueller Förderungen erfüllt. Zudem erhöhen sich aufgrund des kompletten Systems die Zusatzerlöse aus der THG-Minderungsquote. Die Möglichkeit der Ausschöpfung beider Finanzierungsoptionen und die dazu geeigneten Systeme machen das Start-Up einzigartig. Ein weiteres USP des Unternehmens ist die Möglichkeit der modularen Anpassung. Aufgrund der Erweiterung auf max. 24 x 20 kW können zukünftige Ladeanforderungen erfüllt werden und der Kunde kann eine bedarfsgerechte sowie individuelle Anpassung der Ladeleistung seiner Produkte vornehmen. Einer der wichtigsten USP’s ist jedoch die Zugehörigkeit zu der Unternehmensgruppe der VISPIRON GmbH. Durch einen optimalen Wissensaustausch aller beteiligten Unternehmen, wird die Erstellung von projektspezifischen Vorgehensweisen und Lösungen ermöglicht.
War für dich die Ausrichtung des Start-ups auf Nachhaltigkeit ausschlaggebend für deine Entscheidung dort zu arbeiten ?
Angelina: Für mich war es absolut wichtig, dass das Unternehmen, bei dem ich arbeite, meinen Werten entspricht und dementsprechend umweltfreundlich und sozial handelt. Beide Aspekte sehe ich bei Hopper Mobility erfüllt, da der Hopper eine CO2-sparende sowie erschwingliche Fortbewegungsmöglichkeit bietet. Die ökologisch nachhaltige Ausrichtung, das innovative Produkt gepaart mit einem visionären Team haben mich von Hopper Mobility überzeugt.
Julia: Als ich während meines Studiums eine Werkstudententätigkeit gesucht habe, war mir wichtig, dass mein zukünftiger Arbeitgeber nachhaltig agiert. Dass jedoch auch die Produkte von CHARGE-V eine nachhaltige Mobilität vorantreiben, hat mich restlos von dem Unternehmen begeistert. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mir nicht vorstellen können, dass die Erreichung beider Ziele (ökologische und ökonomische Aspekte) überhaupt möglich sei. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich mich aufgrund der umweltbewussten Unternehmenskultur und der nachhaltigen Vision bei der Arbeitgeberwahl für die CHARGE-V entschieden habe.
Wodurch werden die Produkte von „CHARGE-V“ bzw. „Hopper Mobility“ und das Unternehmen selbst deiner Meinung nach nachhaltig?
Angelina: Im Vergleich zum Auto kann mit dem Hopper je nach Strommix bis zu 100% CO2 sowie 92% der Ressourcen eingespart werden, die für ein Auto benötigt würden. Ziel ist es, ein möglichst robustes und langlebiges Produkt zu schaffen, welches langfristig Teil einer Kreislaufwirtschaft werden kann, auch beispielsweise durch den Einsatz biobasierter Materialien in der Karosserie. Durch den geringen Platzverbrauch des Hoppers im Gegensatz zum Auto, müssen weniger Flächen versiegelt werden bzw. können wieder aufgebrochen werden. Damit trägt der Hopper langfristig zu grüneren und lebenswerteren Städten bei. Durch unsere Kooperationen mit anderen ökologisch nachhaltig ausgerichteten Projekten und Unternehmen, sowie über unsere Kommunikationskanäle fördern wir die Diskussion rund um umweltfreundliche Mobilität.
Julia: Die Ladesäulen von der CHARGE-V treiben die Umstellung zur Elektromobilität und somit eine Verkehrswende voran. Damit steht nicht nur eine klimaneutrale Mobilität und Energie im Vordergrund, sondern auch die aktive CO2-Senkung. Das Start-Up CHARGE-V und die Unternehmensgruppe VISPIRON GmbH sind seit 2014 vollständig klimaneutral und schaffen insgesamt eine CO2-Einsparung von ca. 20.000 Tonnen pro Jahr. Neben der Unterstützung von Umwelt-Projekten, z. B. die Unterstützung des World Future Council, engagiert sich das Unternehmen bei sozialen Projekten, z. B. die Unterstützung von KIKUS, des Jane Goodall Institutes und des Friedhofservices.
Was sind deine zukünftigen Erwartungen an einen Beruf in nachhaltigen Unternehmen?
Angelina: Ich wünsche mir von der Arbeit in einem nachhaltig ausgerichteten Unternehmen, dass das Thema über alle Bereiche des Unternehmens hinweg wirklich gelebt und umgesetzt wird. Dabei ist für mich eine gemeinsame Vision aller Mitarbeitenden wichtig, sowie ein sozialer und offener Umgang miteinander.
Julia: Meine Hoffnungen und Erwartungen sind, dass es keine Unterscheidung zwischen nachhaltigen und nicht nachhaltigen Unternehmen mehr gibt. Stattdessen sollte es in Zukunft in die Geschäftswelt komplett etabliert werden und als Standard angesehen werden nachhaltig zu agieren. Darüber hinaus würde ich mir wünschen, dass nicht nur das Unternehmen an sich, sondern auch die Produkte einen wirtschaftlichen und gleichzeitig nachhaltigen Sinn haben.
Welchen Tipp hast du für andere Studierende , die vor der Berufs- und Arbeitgeberwahl stehen? (bezüglich eines Start-Ups und dem nachhaltigen Bereich)
Angelina: Mein Tipp wäre, nach Unternehmen Ausschau zu halten, welche die eigenen Einstellungen und Überzeugungen teilen. Ich bin davon überzeugt, dass wir uns viel wohler fühlen, wenn wir in unserer Arbeit einen größeren Sinn als den rein finanziellen sehen. Zudem ist natürlich das Umfeld der Mitarbeitenden sehr wichtig. Meiner Meinung nach sind kleinere Unternehmen mit flacheren Hierarchien und einem innovativen Fokus eine gute Möglichkeit, um interdisziplinär zu arbeiten. Man bekommt einen ganz anderen Überblick durch die enge Zusammenarbeit mit anderen Bereichen und lernt unglaublich viel dabei. Daher kann ich auch die Arbeit in Start-ups als Berufseinstieg sehr empfehlen.
Julia: Bei Absolventen stehen bei der Arbeitgebersuche tendenziell eher monetäre Anforderungen im Vordergrund. Dass allerdings auch andere Ziele neben dem finanziellen Aspekt gleichzeitig erzielt werden können, beweist CHARGE-V und die VISPIRON-Gruppe. Zusätzlich kann ich jedem Studenten, der vor der Berufs- und Arbeitgeberwahl steht, nur dazu raten bei einem Start-Up anzufangen. Als Arbeitnehmer in einem kleinen bzw. neu gegründeten Unternehmen besteht tendenziell eher die Möglichkeit aktiv zu Veränderungen und wegweisenden Anpassungen beizutragen. Die eigene Tätigkeit hat einen unmittelbaren Einfluss, weshalb die eigene Arbeit als überaus relevant angesehen werden kann. Aufgrund von dieser Verantwortung und den Möglichkeiten, können umfassende Berufserfahrungen gesammelt werden.
Hat das Interview dein Interesse geweckt CHARGE-V kennen zu lernen oder generell in einem Start-Up mit einer Tätigkeit anzufangen? Diesen Schritt können wir aufgrund der vielen Vorteile nur empfehlen.
Falls du dich für das Arbeitsumfeld bei der CHARGE-V interessierst, freuen wir uns auf deine Bewerbung!
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